Logo Titel SternBild

Home   |    Galerie   |    Preise   |    Impressum/Kontakt   |    < Privat >   |   

Tinnitus - was kann man tun?

Plötzlich ist er da, der Tinnitus. Ein Ohrgeräusch, häufig ein helles Pfeifen oder Zischen, aber auch Dröhnen, Klingeln, Rauschen oder Klopfen, hat sich eingenistet und macht dich verrückt, weil es nicht mehr verschwinden will. Der Arzt hat Infusionen gegeben, die manchmal in der Anfangsphase helfen können oder eine HBO-Therapie angeordnet (Hyperbare Oxygenationstherapie: in einer Druckkammer wird das Blut mit Sauerstoff angereichert, um die Sauerstoffversorgung in Problembereichen zu verbessern). Aber wenn es nicht hilft, schlimmer noch, wenn der Arzt eventuell sagt: "Damit müssen Sie leben!", dann glaubt man vielleicht, verrückt zu werden. Jedenfalls kann sich das Geräusch gewaltig steigern, wenn man sich darauf konzentriert oder Angst hat, es könnte schlimmer werden. Der dadurch ausgelöste Stress verstärkt den Tinnitus erneut und ein unheilvoller Zirkel beginnt. Das muss nicht sein!!

Ich habe meinen Tinnitus seit dem Dezember 1994. Folgende Maßnahmen wurden ergriffen:

  • Infusionen zur Verbesserung der Durchblutung
  • Hyperbare Oxigenationstherapie (s.o.)
  • Computer-Tomographie (CT) des Schädels (zum Ausschluss eines Tumors)
  • Allergietest mit Ausschlussdiät (Ausschluss allergischer Ursachen)
  • Tebonin (Gingko-Präparat zur Verbesserung der Durchblutung)
  • Aufbissschiene (gegen eventuelles Knirschen/Pressen mit den Zähnen)
  • Entfernen von Amalgamplomben (Vermeidung von Giften)
  • Röntgen des Kiefers (Ausschluss von Kiefergelenksstörungen)
  • Klinik-Aufenthalt in Bad Salzuflen 1995 (1. psychosomatische Behandlung; Lernen, dass der Tinnitus nicht einfach verschwindet )
  • Beitritt zur Tinnitus-Liga (Informationsbeschaffung - sehr wichtig!)

weitere scheinbare Verstärkung des Tinnitus (ca. alle 3 Monate)

  • Fango und Massagen des Gesichts und des HWS-Bereichs
  • Aufenthalt in der Tinnitus-Klinik Bad Arolsen; 1998 (siehe Erläuterung unten)

Ich zähle meinen Besuch in der Tinnitus-Klinik in Bad Arolsen, auf die ich durch Veröffentlichungen der Deutschen Tinnitus Liga (Tinnitus-Forum, Klinik-Liste) aufmerksam wurde, zu den bisher wichtigsten Maßnahmen zum Zurechtkommen mit meinem Tinnitus. Ich habe festgestellt:

  • sehr genaue und umfangreiche Untersuchung organischer Befunde
  • ausführlichste Erläuterung aller feststellbaren Befunde im persönlichen Gespräch mit kompetenten und spezialisierten Ärzten (nimmt Angst, zeigt Perspektiven !! )
  • Erläuterung der seelisch-organischen Zusammenhänge des Tinnitus (nimmt Angst!)
  • sehr gute psychosomatische Betreuung durch freundliche und kompetente Psychologen (Wo liegen mögliche Ursachen des Tinnitus?)
  • Geräuschtherapie beweist die Thesen zur Retraining-Therapie
  • Musiktherapie (Überhören des Ohrgeräusches)
  • Entspannungstherapien nach individuellen Gegebenheiten
  • Tai Chi zur Verbesserung des Körperbewusstseins und zur Entspannung
  • Massagen nach Notwendigkeit/Befund
  • Anpassung von Hörgeräten oder Rauschgeräten nach individuellem Befund
  • Absetzen unnötiger Medikamente
  • Betreuung über den Klinik-Aufenthalt hinaus

Wichtigste Ziele: Beseitigung von Ängsten, Aufzeigen von Perspektiven, Hilfe zur Selbsthilfe

Was muss man (vor allem innerlich) mitbringen?

  • Bereitschaft, Hilfe anzunehmen - sich auf die Angebote einzulassen
  • Bereitschaft, u.U. nicht auf der Heilung des Tinnitus zu bestehen, sonst sind Enttäuschungen vorprogrammiert
  • Zeit

 Was habe ich erreicht?

  • Ängste wurden beseitigt.
  • Ich kann bereits jetzt schon einigermaßen mein Ohrgeräusch überhören und hoffe, dass sich das mit Hilfe der Rauschgeräte im Lauf von 1 - 2 Jahren noch verbessert.
  • Ich weiß, was ich tun kann, wenn mein Tinnitus nervt oder mir zu laut erscheint.
  • Ich weiß, wo ich zur Not kompetente Hilfe finde.

Ich hatte nicht erwartet, meinen Tinnitus dort loszuwerden, also habe ich viel erreicht. Hilfreich dabei ist die Retraining-Therapie. Wer sich darüber informieren möchte, kann sich folgendes Buch besorgen:

"Praktische Aspekte der Retraining- und Hörtherapie", Tinnitus-Klink Arolsen (Hg.), (=Arolser Schriften II), Profil Verlag, München, Wien ISBN 3-89019-439-7

Konzept und Therapieansätze der Tinnitus-Klinik Bad Arolsen werden in folgendem Buch aufgezeigt:

"Tinnitus: Leiden und Chance", Hesse, Nelting, Schaaf (Hg.), (=Reihe Tinnitus-Bibliothek, Bd. 1), Profil Verlag, München, Wien 1997 ISBN 3-89019-417-6

Ich habe in der Klinik erlebt, dass bei anderen Patienten der Tinnitus unbedeutend wurde und dass bei Schwerhörigen der Tinnitus mit der Anpassung eines Hörgerätes verschwinden konnte.

Achtung: Nach über 10 Jahren können sich Veränderungen in der benannten Klinik ergeben haben. Ob zum Positiven oder zum Negativen, vermag ich nicht zu sagen. Bitte, hören Sie sich um!

Informationen zu dieser Klinik, die inzwischen von den Schön-Kliniken übernommen wurde, gibt es unter folgender Adresse:
Tinnitus-Klinik Arolsen
Große Allee 3
34454 Bad Arolsen

Tel.: 05691/8966 Fax: 05691/896800

http://www.schoen-kliniken.de/ptp/kkh/gra/faz/tinnitus/

--------------------------------------------------------------

Die Leiter der ehemaligen Tinnitus-Klinik Bad Arolsen haben eine neue Klinik am Ort eröffnet. Sie heißt jetzt:

Tinnitus-Klinik Dr. Hesse
am Krankenhaus Bad Arolsen
Große Allee 50
34454 Bad Arolsen

Tel.: 0 56 91 - 800 330
Fax: 0 56 91 - 800 329

Mail: info@tinnitus-klinik.net
Web: www.tinnitus-klinik.net

Herrn Dr. Hesse und Herrn Dr. Schaaf habe ich persönlich kennen gelernt und kann beide nur empfehlen!

Weitere informierende Links zum Thema Tinnitus:

  • Deutsche Tinnitus Liga: http://www.tinnitus-liga.de
  • keine gute HP, aber sehr gute Artikel: Dr. H. Schaaf
  • Mit Tinnitus leben (Bericht)
  • SOS aus dem Innenohr(Artikel zum Grundverständnis)
  • Neurostimulator aus Jülich(Forschungszentrum Jülich)
  • Neurostimulator aus Jülich(ZDF-Mediathek)
  • Neurostimulator aus Jülich (innovations report)
  • Neurostimulator aus Jülich(Generalanzeiger)